Mehr über mich

Mein Lebensweg

Mein Weg

Ich bin im Norden Deutschlands aufgewachsen und habe bereits während meiner Kindheit/Jugend viele Veränderungen durchgemacht. Ich habe insgesamt dreimal die Schule gewechselt und mein Abitur dann schlussendlich an einer Waldorfschule gemacht – der Wechsel hierhin war definitiv ein Gewinn. Die Schule hat mir Geborgenheit gegeben und das Gefühl vermittelt, mich nicht die ganze Zeit anpassen zu müssen. Meine Persönlichkeit hat hier einen riesigen Sprung gemacht. Meine Noten auch – nach unten. Mein Fokus lag auf einmal nicht mehr so intensiv darauf, in Konkurrenz mit meinen Mitschüler/innen zu treten und dennoch habe mein Abitur bestanden – mehr schlecht als recht.

Nach der Schule bin ich für ein Jahr nach Paris gegangen und habe dort als Au-Pair gearbeitet. Die Zeit war krass – ich bin hin und her gerissen gewesen zwischen extremer Einsamkeit und meiner aufflammenden Liebe zu der Stadt. Nach etwa der Hälfte der Zeit hatte ich mich endlich richtig eingelebt, ein engeres und emotionales Verhältnis zu meiner Gastfamilie aufgebaut und auch Freunde gefunden.

Einen Tag nach meiner Rückkehr nach Hamburg habe ich ein Praktikum bei einem großen Hamburger Verlag angefangen. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, denn das Schreiben war seit meiner Kindheit eine meiner großen Leidenschaften gewesen. Es sollte trotzdem nur ein Übergang bis zum Beginn meines Psychologie-Studiums sein. Ich fühlte mich anfangs wohl, das änderte sich jedoch schnell. Das Betriebsklima war schlecht, die Mitarbeiter extrem konkurrierend und es hat sich niemand für mich zuständig gefühlt. Meine Motivation sank und sank. Es schwankte zwischen Tagen, an denen ich rein gar nichts zu tun hatte, und Tagen, an denen ich bis 22 Uhr im Verlag saß und Texte schrieb, bei denen mich niemand unterstützte. Und diese Texte wurden dann entweder völlig übertrieben in den Himmel gelobt – oder komplett runtergeputzt. Gerne bekam ich diese in DIN A3 Format auf den Schreibtisch geknallt, mit Rotstift-Kommentaren wie: „????“ oder „Grrr“. Unverständliche Striche oder Pfeile rundeten den Horror ab.

Meine anfängliche Euphorie sank nach ein paar Monaten ins Bodenlose. Ich ging jeden Tag hin, aber verbrachte dann den Tag mit negativen Gedankenschleifen oder völliger Überarbeitung ohne Plan. Ich brachte aber immer mal wieder auch Texte, welche die Chefredaktion überzeugte. Dann bot mir der Chefredakteur ein Platz in der Journalistenschule an. Ich wusste rational, dass dies eine Riesenchance für mich darstellen würde. Außerdem war ich für Psychologie an der Uni nicht angenommen worden. Mein Bauch rumorte, aber mein Umfeld und mein Kopf sagten mir, dass ich das Angebot nicht ablehnen könne. Kurz zusammengefasst: Ich absolvierte in zwei Jahren die Ausbildung zur Journalistin und habe seit dem Abschluss 2016 und bis vor kurzer Zeit keinen einzigen Text mehr geschrieben. Das Vertrauen in mein Können auf diesem Gebiet war innerhalb dieser drei Jahre völlig verflogen. Definitiv ein unerwünschtes Resultat nach einer solchen Ausbildung – so viel steht fest.

Leg endlich Deine Maske ab

& folge Deinen wahren Träumen

Nach dem Abschluss war das Psychologie-Studium immer noch in weiter Ferne (zumindest gefühlt), denn ich hätte noch weitere 8 Wartesemester gebraucht, um es staatlich studieren zu können. Also schrieb ich mich für das „zweitcoolste“ ein, in meinen Augen Jura. Naja.

Nachdem ich zwei Semester studierte, keine einzige Klausur bestanden hatte außer Rechtsphilosophie (was so ungefähr GAR NICHTS mit den normalen Studieninhalten zu tun hatte und auch nur ein Nebenfach war), fiel ich in eine absolute Sinnkrise. WTF? 25 Jahre alt und noch NIX GERISSEN. So fühlte es sich für mich an.

Ich arbeitete nebenbei seit 2016 als Barkeeperin und hielt mich finanziell so über Wasser – aber gleichzeitig bestanden viele meiner Tage aus Schlafen, um dann die ganze Nacht lang durchzuarbeiten.

Ich war am Ende – körperlich, emotional – als ich meinen Weg zu einer Hamburger Psychotherapeutin fand. Als ich in die Praxis kam, empfing sie mich mit Netzstrumpfhose ,Hauspuschen und knallrotem Lippenstift. Ich war kurz irritiert, aber mein Bauch schrie: YES, LOVE THAT VIBE!

Sie führte mit mir eine Visualisierungsübung durch, in welcher ich ihr beschreiben sollte, was ich vor meinem inneren Auge sah. Danach interpretierte sie mit mir gemeinsam die Bilder. Ich kann mich noch an das Abschlussbild meiner Visualisierung erinnern, es tauchte ein Clown auf. Er sprach zu mir und sagte mir, dass ich endlich meine eigene Maske ablegen und meinen wahren Träume folgen solle.

Ich habe mich zwei Tage nach dieser Sitzung dazu entschieden, einen Studienkredit aufzunehmen und Psychologie privat zu studieren. Diesen Schritt habe ich keinen Moment lang bereut.

Ich darf mich jetzt seit diesem Monat offiziell Psychologin nennen und starte im April mein vertiefendes Masterstudium „klinische Psychologie und Psychotherapie“.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es zwar lange gedauert hat, bis ich meinen Weg für mich gefunden habe – aber all die Erfahrungen, die ich machen durfte, gute wie schlechte, und all die Menschen, die ich auf meinem Weg treffen durfte – inklusive mir selbst – waren es wert.

Ich bin sehr dankbar, für ALLES!

Doch nun weg von der Vergangenheit,

hin zur Vision